Immer, wenn ich an der aktuellen Musikszene zu verzweifeln drohe, kommen wieder Bands wie AMENRA um die Ecke und schieben mir eine riesige Portion Freude, Zuversicht und Faszination für das Genre in die Rübe. Ich kann den Belgiern und einmal mehr Neurot Recordings gar nicht genug dafür danken.
Schon die Labelherkunft lässt erahnen, was einen erwartet. AMENRA kann man – ohne weder dieser Band noch den beiden Referenzen damit Schaden zuzufügen – als eine Mischung aus Neurosis und Urfaust definieren. Also im Grunde so, als hätten die Kalifornier zu „Souls at Zero“ Zeiten den Black Metal für sich entdeckt.
Die Dynamik dieses Albums ist beängstigend. Hier ist das achtminütige „Plus prés de toi“ ein perfektes Beispiel, man hat wirklich jede Sekunde das beklemmende Gefühl, der Song könnte einem genau vor der Fresse explodieren – was er dann auch irgendwann tut. Grandios.
Natürlich muss man mit dem Gesang von Colin van Eeckhout umgehen können, der fügt sich aber dermaßen perfekt in die wuchtige, erhabene Musik-Wand ein – es gehört einfach so.
Tut euch also selbst einen Gefallen und entdeckt AMENRA, und wenn es nur für einen einmaligen Kurzbesuch ist. Kalt läßt dieses Album niemanden, davon bin ich überzeugt.
Mass IV gibt es seit dem 20. Oktober unter anderem bei iTunes, Google Play, Amazon und bei Bandcamp.